
Mit freundlicher Genehmigung von Atan
Lysira
Die Wölfin hatte bisher keinen guten Einstand im Leben. Ehemals gut
gelitten waren ihre Eltern früh in ihrer Kindheit bei Herrschaftskämpfen
ums Leben gekommen. Die genauen Umstände kennt sie ebenso wenig, wie sie
sich noch an ihre Eltern erinnern kann. Seither wurde sie von Pfote zu
Pfote gereicht und mehr oder minder dürftig versorgt, gerade genug um
ihren oftmals niederen und unangenehmen Aufgaben nachkommen zu können.
Ernsthaft misshandelt wurde sie nie, aber sie erhielt auch keine
Gelegenheit Selbstvertrauen entwickeln zu können, oder eigenen Interessen
nachzugehen. Wenn sie aufstand wartete schon Arbeit auf sie, und es war
genug davon da um sie zu beschäftigen, bevor sie nach einem spärlichen
Abendbrot in ihrer Ecke in Schlaf sank. Sie war für keine Aufgabe zu
schade, sei es in der Küche zu helfen, Futtertiere zu versorgen oder sie
Latrinen zu säubern.
Nur sehr selten kam sie aus dem Dorf hinaus. Eigentlich nur dann, wenn
jemand auf den Markt ging und ihm die Dinge die er oder sie einkaufen
wollte zu schwer waren um sie selbst zu tragen und gerade kein Packesel
verfügbar war. Lysira war immer verfügbar. Wie könnte sie auch wagen
"nein" zu sagen?
Doch das Blut in ihren Adern war dicker als die auferlegten Fesseln der Unterdrückung, und als sie erneut wegen einer Nichtigkeit gescholten wurde, kam es zum Eklat und ihr Oheim verstieß sie. Doch diesmal kroch sie nicht wieder zurück, diesmal wandte sie sich dem Wald zu und baute ihre Freiheit aus, so weit ihre breiten Pfoten sie tragen.
Sie strahlt anscheinend etwas aus, dass männliche Wesen vor ihr zurückschrecken lässt. Vielleicht ihre gut 2 Schritt Größe oder ihr mittlerweile sehr aufrechter Gang, der von neuem Selbstvertrauen zeugt. Vielleicht kommen Männchen aber auch nur nicht damit zurecht, dass sie für sich selbst sorgen kann und keinen Maulhelden braucht.
Dabei ist sie eigentlich ganz lieb bei jenen die sich trauen.

Art by Ferr YCH
commision together with Fmily.